Joseph Kesselring wurde am 21. Juli 1902 als Sohn deutschstämmiger Eltern in New York City geboren. Von 1922 bis 1924 war er Professor für Musik am Bethel College in North Newton, Kansas, und danach von 1925 bis 1926 musikalischer Leiter und Direktor eines Amateurtheaters in Niagara Falls, New York. Anschliessend betätigte er sich als Schauspieler, Autor und Regisseur verschiedener Unterhaltungsstücke und als Verfasser von Kurzgeschichten und Gedichten.
Ab 1933 verdiente er sich endgültig als freiberuflicher Autor und Bühnenschriftsteller sein Brot. In diesem Jahr heiratete Kesselring in New York die Pianistin Charlotte Elsheimer.
1939 schrieb Kesselring Arsen und Spitzenhäubchen (Arsenic and Old Lace), das von zwei Witwen handelt, die ohne jedes Schuldgefühl ein Dutzend Männer ermorden. Das Stück erwies sich als Kesselrings einziger Erfolg unter seinen insgesamt zwölf Stücken und brachte ihm unerwarteten Reichtum ein. Es lief nach der Broadway-Premiere am 10. Januar 1941 dort dreieinhalb Jahre lang vor allabendlich ausverkauftem Haus und war auch in London ähnlich erfolgreich. Die Hollywood-Verfilmung des Stücks durch Frank Capra mit Cary Grant, Priscilla Lane, Raymond Massey und Peter Lorre, die 1944 in die Kinos kam, erwies sich als bis heute unverwüstlicher Filmklassiker. Auf amerikanischen und europäischen Bühnen immer wieder gespielt, entwickelte sich das Stück zu einem Evergreen des schwarzen Humors.
Joseph Kesselring starb am 5. November 1967 in Kingston im Bundesstaat New York.
Wie alle Stücke von Kesselring war „Bodies in our Cellar“ (Leichen in unserem Keller) als ernstes Moraldrama, an Strindberg ausgerichtet, konzipiert. 1939 geschrieben (Ellen Harper: „Ein Zeitstück, wie entsetzlich!“), stellt er die Morde vor den Hintergrund des Völkermords im beginnenden 2. Weltkrieg als Aufruf gegen Gleichgültigkeit und Seelenblindheit.
Inhalt der Urfassung: Ein bekannter Gangster und seine bitterböse Tante in ihrer Wohnung morden aus verschiedenen Gründen und bringen sich am Schluss gegenseitig um. Da bei der ersten Inszenierung etliche Probleme auftraten (siehe u.a. den Eintrag zu Boris Karloff), arbeiteten Autor und Produzenten die Tragödie in die Komödie „Arsenic and Old Lace“ (und damit zum Erfolgsstück) um.
Kesselrings zwiespältige Beziehung zu seinem Vater, einem bekannten Chirurgen, fließt in „Arsen und Spitzenhäubchen“ ebenso ein wie seine Verehrung für Theodor Roosevelts Zivilcourage, und im Polizisten O'Hara wird der Wunsch des Autors laut, endlich ein anerkannter Bühnenschriftsteller zu sein.
Die Namensgleichheit mit einem NS-Marschall brachte die „Neue Deutschland“ darauf, die Verfilmung als „zynisches Selbstbekenntnis des mordgeilen amerikanischen Imperialismus“ zu interpretieren.
Da „Arsen und Spitzenhäubchen“ sowohl als Film als auch auf der Bühne ein Evergreen ist, überrascht es nicht, im deutschen Sprachraum mehrere Mundartfassungen zu finden, z.B. die bayerische, „Rattengift und Spitzenhäuberl“, in der zu Wagnerklängen Neffe Ludwig (ja, wie der Märchenkönig) im Keller am Starnberger See gräbt.
Die bekannteste Fassung ist aber ohne Zweifel der Frank Capra-Film von 1941 in dem Cary Grant die Rolle des Mortimer spielt.
(Quelle: Wikipedia)