Komödie von Joseph Kesselring mehr zum Autor
Deutscher Theaterverlag Weinheim
Abby und Martha Brewster haben sich in Brooklyn einen geradezu sagenhaften Ruf erworben. Ihre Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit sind überall bekannt. Der verstorbene Großvater ihrer drei Neffen Teddy, Jonathan und Mortimer hat der New Yorker Polizei oft geholfen - bei Autopsien und besonders bei Vergiftungsfällen, wo er als absoluter Experte galt. Umso entsetzter ist der bis dahin unwissende Mortimer, als er entdecken muss, was eigentlich dahinter steckt...
Die beiden liebenswerten alten Damen mit den etwas eigenartigen Auffassungen und Angewohnheiten wurden von Brigitte Blase und Karin Burkhardt brilliant dargestellt. Die Hauptrolle des Neffen Mortimer Brewster lag in den Händen des bewährten Volker Bam. Reinhard Micheel gestaltete seinen psychopathischen Bruder Jonathan und Thomas Knappmann den heruntergekommenen Chirurgen und Alkoholoker Dr. Hermann Einstein. Etliche Neuzugänge aus unseren Schnupperkursen standen das erste Mal auf der Bühne des Zimmertheaters.
ARSEN und SPITZENHÄUBCHEN ist ein unverwüstlicher Klassiker, der auch nach 80 Jahren immer noch gern und oft aufgeführt wird. Es ist schon verwunderlich, dass ein US-Amerikaner es geschafft hat, tiefschwarzen (fast) britischen Humor zu produzieren, sehr fein - und mit viel Herz geschrieben. Der Autor liebt alle seine Figuren, auch wenn sie noch so skurril oder - wie Jonathan - ein waschechter Psychopath sind. Trotz des britisch anmutenden Humors ist es ein durch und durch amerikanisches Stück. "Der Wahnsinn läuft geradezu Amok!" bemerkt Mortimer über seine Familie. Und so ist es: Jeder hat »seine kleinen Geheimnisse« - und die haben es in sich!
Das Stück bezieht seine Komik aus dem krassen Gegensatz von äußerst liebenswürdigem Verhalten mit besten Absichten und den gruseligen Konsequenzen, die das Ganze hat (bedenkenloser Mord!), denn die ganze Familie Brewster hat sehr eigenartige Hobbys und Gewohnheiten, die eine lange Spur von Leichen hinter sich lassen.